Was ist überhaupt Schaukampf?

Definition – Als Schaukampf bezeichnet man einen Kampf der
zur Unterhaltung eines Publikums dient.

Schaukampf heute – In der heutigen Zeit finden wir Schaukämpfe in allen Bereichen, sei es im Film und Fernsehen oder Theater (Bühnenkampf), dem Wrestling, bei Martial-Arts-Events, auf Mittelaltermärkten, und auch diverse Gurtprüfungen in fernöstlichen Kampfkünsten können als Schaukampf bezeichnet werden.

 

Historischer Hintergrund – Der Schaukampf ist fast so alt wie das Kämpfen selbst. Bereits in der altägyptischen Kunst gibt es Bilderszenen, auf denen Athleten beim Kämpfen von einem Publikum bewundert werden. Zu den Olympischen Spielen der Antike gehörten die Disziplinen Ring- und Faustkämpfe sowie der kombinierte Schaukampf „Pankration“. Zunehmende Bedeutung erlangten dann die Gladiatoren im antiken Rom. Manche wie z.B. Sergiolus, der vom römischen Satiriker Juvenal beschrieben wird, erwirkten hierdurch sogar ihre Freilassung aus der Sklaverei.Aus der Spätantike und dem Frühmittelalter und deren Sagen (Edda, Rolandslied usw.) kann man entnehmen, dass auch nach dem Untergang des weströmischen Imperiums die Könige und Fürsten ihren Gefallen am kunstvollen „Tötungsversuch“ fanden. Im beginnenden Mittelalter beginnen dann die eigentlichen Schaukämpfe. Ein hauptsächlicher Zweck dieser Demonstrationen war es auch, das Jarls oder andere Kriegsfürsten auf Kämpfer aufmerksam wurden, um sie als Söldner oder eventuell sogar Leibgardisten anzuheuern.

Auf adeliger Seite kam es wohl zur Königsklasse in Sachen Schaukampf, zum Tjost und zum Buhurt. Anfänglich alles andere als ein Zeitvertreib, entwickelte sich der Tjost immer mehr zum adeligen Freizeitvergnügen. Vor allem ab dem 16. Jahrhundert, als zum Kampf das schwere Rennzeug (eine Sonderform der Harnische) getragen wurde, erreichte der Tjost auch eine angemessene Sicherheit für die Teilnehmer. Verletzungen waren zwar nach wie vor häufig, aber Todesfälle die Ausnahme. Der Buhurt, anfänglich zum Training der Reiterei in geschlossener Formation gedacht, fand sehr schnell seinen Weg zum reinen Vergnügen. Doch anders als beim Tjost, wo sich ja nur zwei Kontrahenten begegneten, liefen beim Buhurt gleich 20 oder mehr Ritter oder andere Reiterkrieger in die Schranken ein. Dabei kam es hin und wieder doch zu unglücklichen Todesfällen, gelegentlich auch zu absichtlichen.

Im Spätmittelalter, mit Beginn der vagabundierenden Fechtschulen, hat dann der Schaukampf, so wie er auch noch heute betrieben wird, seine Ursprünge. Beim sogenannten Klopffechten standen sich zwei Schüler des Fechtmeisters gegenüber und zeigten ihrem Meister, als auch dem Publikum ihre Fähigkeiten. Diese Kämpfe wurden meistens ohne Choreographien, jedoch mit stumpfen Schwertern gefochten. In einigen Fechtbüchern wie z.B. von Meister Lecküchner und Talhoffer, sind besondere Techniken beschrieben, die man nur beim Klopffechten zeigen soll, da sie für den Ernstkampf zu umständlich und somit zu gefährlich seien.

Diese Traditon des Klopffechtens änderte sich im Laufe der Jahrhunderte nur noch wenig. Einzig die Waffen gingen mit der Mode der Zeit und durchliefen alle Epochen.

Quelle: Wikipedia